Bürgerstiftung arbeitet an weiteren Aufgaben

26 Aug 21

Bürgerstiftung arbeitet an weiteren Aufgaben

Bild: Wollen beide für Ahlen noch viel erreichen: Hans-Jürgen Rzadki und Dr. Alexander Berger.

Ahlen. Er sei ein „Ahlener durch und durch“, sagt Hans-Jürgen Rzadki über sich selbst. Womöglich lag es auch daran, dass der Vorsitzende der Bürgerstiftung Ahlen ins Visier seines Vorgängers Franz Tripp geriet, als es galt, dessen Nachfolge zu regeln. „Der nächste Vorsitzende bist Du“, zitiert Rzadki Gründungsvorsitzenden Tripp. Dem energisch vorgetragenen Wunsch konnte und wollte sich der gebürtige Ahlener Rzadki dann auch nicht entziehen. Seit 2018 steht der Ingenieur im Ruhestand Ahlens erster und einziger Bürgerstiftung vor. Im Gespräch mit Bürgermeister Dr. Alexander Berger berichtete er nun davon, „dass leider Gottes“ die Aktivitäten der Bürgerstiftung pandemiebedingt noch immer beschränkt seien. Erst vor wenigen Tagen musste der Vorsitzende die Reißleine ziehen, und das beliebte Bürgerbrunch auf der früheren Zeche Westfalen sicherheitshalber absagen.

Unter die Coronaräder geriet so auch einer der Höhepunkte im Bürgerstiftungsjahr. Die Verleihung des Preises „Der Blaue Turm“ für das ehrenamtliche Engagement von Menschen und Institutionen fiel im letzten Jahr aus. 2022 aber steht die alle zwei Jahre verliehene Auszeichnung verdienter Personen wieder im Kalender mit einem musikalischen Schwerpunkt. „Voraussichtlich werden wir Chöre auszeichnen“, verrät Rzadki. In Ahlen werde seit je her eine aktive und vielfältige Gesangskultur gepflegt. Auch Chöre hätten wie der gesamte Kulturbetrieb unter der Pandemie stark gelitten, ein Vereinsleben fand praktisch nicht statt, Auftritte waren häufig unmöglich. Rzadki ist überzeugt, dass die dotierten Auszeichnungen in schwieriger Zeit Motivation geben. 10.000 Euro schüttet die Bürgerstiftung in verschiedenen Kategorien des Preises aus.

Dank gut ausgestattetem Stiftungskapital und engagierter Stiftungsmitglieder können immer wieder Projekte unterstützt werden. Über 100.000 Euro gingen seit 2010 an Vereine und Initiativen in Ahlen. Zuletzt haben laut Rzadki der Kunstverein, das Forum Armut und der Musikverein Vorhelm davon profitiert. Das wirtschaftliche Umfeld für Stiftungsarbeit sei aufgrund der Zinssituation ziemlich karg, befindet Bürgermeister Berger. Die Darstellung der Bürgerstiftung in der Öffentlichkeit und Gewinnung neuer Patenschaften werde zunehmend wichtiger. Die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Ahlen will Berger gerne vertiefen, verschiedene Ideen würden bereits konkret besprochen.

Weil gebende Hände aber auch selbst der Unterstützung bedürfen, wies Berger Rzadki auf Möglichkeiten hin, die die städtische Richtlinie für bürgerschaftliches Engagement eröffnet. Mit Sachkostenzuschüssen greift die Stadt aktiven Vereinen unter die Arme, damit sie eigene Vorhaben umsetzen können. Unter bestimmten Voraussetzungen könnte auch die Bürgerstiftung daraus Nutzen ziehen. Trotz aller aktuellen Widrigkeiten lässt die Bürgerstiftung die Zwangspause nicht ungenutzt verstreichen, sagt Rzadki. In Arbeit sei eine Chronik der ersten zehn Jahre, „auf die wir stolz sein dürfen und die wir nicht vergessen wollen.“


Quelle: Presseinformation
Herausgeber: Der Bürgermeister der Stadt Ahlen, Redaktion: Pressestelle Rathaus,
Westenmauer 10, 59227 Ahlen, Tel.: 02382/59455, www.ahlen.de